Die evangelische Kirche Deutschland sieht sich in ihrem Selbstverständnis einer praktischen sozialen Arbeit verpflichtet. Deshalb unterhält ihr Wohlfahrtsverband Diakonie zahlreiche soziale Einrichtungen. Dazu gehören Schuldnerberatungen im ganzen Land, die dabei helfen, Lösungen für ein weit verbreitetes Problem zu finden. Immer mehr Menschen kämpfen mit einer Verschuldung beispielsweise durch zu hohe Kredite, Arbeitslosigkeit, gescheiterte Selbstständigkeit oder Scheidung, die sie nicht mehr in den Griff bekommen und die ihr Leben in einen Albtraum verwandelt. Den ersten Schritt aus ihrer Misere müssen sie jedoch selbst tun und einen Termin bei der Beratungsstelle beantragen.
Für wen ist die Beratungsstelle da?
Das Angebot dieser kirchlichen Schuldnerberatung ist niedrigschwellig konzipiert. Ein Anruf genügt, um sich ein Beratungsgespräch zu sichern. Durch die immens hohe Nachfrage ist jedoch mit langen Wartezeiten zu rechnen. Ein Grund mehr für Verschuldete schnell aktiv zu werden, wenn sie die Ausweglosigkeit ihrer Lage erkannt haben. Grundsätzlich richtet sich das Angebot der Berater an alle Hilfsbedürftigen, unabhängig von ihrem Verschuldungsgrad. Ob schon ein Haftbefehl droht, der Gerichtsvollzieher aktiv wurde oder nur ein realistischer Rückzahlungsplan erstellt werden soll, spielt für die Profis bei der Übernahme der Aufgabe keine Rolle.
Was kostet die Beratung?
Die Kosten, die anfallen, richten sich nach dem Einkommen des Klienten. Für Bezieher von Sozialhilfe und Hartz IV sowie vergleichbar niedrige Einkünfte und Renten ist die Hilfe kostenlos. Liegen die monatlichen Bezüge höher, wird eine entsprechende Gebühr fällig. Vorrangig sehen die Berater ihre Aufgabe darin, eine Insolvenz abzuwenden. Dafür kontaktieren sie die Gläubiger, um mit ihnen leistbare Ratenhöhen auszuhandeln. Gelingt das nicht, übernehmen sie für ihren Schützling die Beantragung der Privatinsolvenz und begleiten ihn durch das gesamte Verfahren.